Porträt von Leonhard Hutter. Der lutherische Theologe wird hier als Brustbild nach links gezeigt. Seine Augen haften am rechten Blattrand. Er trägt eine dunkle Robe, wie für einen Theologen typisch, und eine Halskrause. Statt einer Perücke ziert schütteres Haar sein Haupt. Das Bildnis ist oval gefasst, in die Rahmung eingelassen ist eine Inschrift. Unter dem Bildnis sowie auf der Rückseite folgt ein lateinischer Text.
Leonhard Hutter begann 1581 ein zehnjähriges Studium an der Universität Straßburg. Weitere Studienaufenthalte an der Universität Leipzig, an der Universität Heidelberg und an der Universität Jena folgten. 1594 promovierte er zum Doktor der Theologie. Dort hielt er zunächst Privatvorlesungen und wurde 1596 als Professor an der Universität in Wittenberg eingesetzt. Dort war er außerdem drei Mal Rektor. Sein bekanntestes Werk ist das "Compendium locorum theologicorum", ein Art Handbuch theologischer Grundbegriffe.
Anhand der Signatur nahe des Plattenrandes konnte der in Augsburg tätige Melchior Hafner als ausführender Künstler des Kupferstichs identifiziert werden. Vorlage Das Blatt ist Teil des Buches "Templum honoris reseratum: in quo L. illustrium aevi hujus orthodoxorum ac beate defunctorum theologorum philologorumque imagines exhibentur", verlegt von Gottlieb Göbel in Augsburg 1673. Weitere Exemplare des Blattes befinden sich heute im British Museum in London, in der Universitätsbibliothek Leipzig, in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel, in der Staatsbibliothek zu Berlin und in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien.
Signatur: Melchior Haffner sculpsit. Aug.
Beschriftung: [Medaillon] LEONHARDUS HUTTERUS S. S. THEOLOGIAE D: ET PROFESSOR PRIMARIUS WITTENBERGAE
D. LEONHARDVS HVTTERVS.